Weihnachten – das Fest der Liebe. Oder doch eher das Fest der 1000 Geschenke?
Weihnachten – das Fest der Familie. Oder doch eher das Fest des maßlosen Überfressens?
Weihnachten – das Fest der Geburt Jesu Christi. Oder doch eher eine willkommene Auszeit von Schule, Studium und Beruf?
Keine Frage, Geschenke, gutes Essen und Ferien sind wunderbar und in gewisser Weise auch wichtig. Aber letztendlich sind es nur vorübergehende Annehmlichkeiten, die schnell vergessen sind. Die Geschenke landen in der Ecke, das gute Essen schlägt uns irgendwann auf den Magen und ist am nächsten Tag eh Geschichte und die freie Zeit ist im Januar nur noch eine schöne Erinnerung, die im alltäglichen Stress schnell verblasst.
Die wirklich relevanten Sachen – Liebe, Familie, das ewige Leben – kommen in all dem Trubel oft zu kurz. Was nützen uns noch mehr teure Klamotten, Bücher, Gutscheine oder sinnloser Firlefanz, wenn wir nur mit uns selbst beschäftigt sind und den Menschen in unserem Umfeld keine Liebe schenken? Was will ich mit einer leckeren Mahlzeit, wenn ich sie nicht mit meiner Familie teilen und dabei gute Gespräche führen und mich bedingungslos angenommen fühlen kann? Wozu eine kurze freie Zeit im Leben genießen, wenn ich dabei keine Aussicht auf die ewige Freizeit bei meinem Vater im Himmel haben kann?
Letztendlich sind das nämlich die Dinge, auf die es ankommt, wenn es hart auf hart kommt. In unserem „normalen“ Leben, mit all den Annehmlichkeiten, die uns unsere individuellen Privilegien bieten, vergessen wir das oft. Da kommen wir auch klar, wenn wir mal 2 Wochen nicht mit unseren Eltern und Geschwistern telefonieren. Auch Zeiten, in denen wir nicht viel mit Freunden machen, den Partner oder die Partnerin selten sehen und keine Zeit für Gebet und Bibellesen finden, lassen sich meist irgendwie aushalten, ohne dass wir groß darunter leiden. Wie essenziell all das jedoch wirklich ist, merken wir meist erst, wenn es uns schlecht geht. Streit, Stress im Beruf, Liebeskummer, schlechte Noten, finanzielle Probleme und so weiter führen uns wieder vor Augen, dass man sich nicht glücklich konsumieren und das ewige Leben käuflich erwerben kann. Blöd nur, dass erst der Himmel über uns zusammenbrechen muss, bis wir das endlich checken.
Oft fühle ich mich schlecht deswegen. Es kann doch nicht sein, dass mir Familie, Freunde und Gott nur dann wirklich wichtig sind, wenn ICH Probleme habe! Wie egoistisch ist das eigentlich? Aber genau das ist der Punkt – wir werden geliebt, obwohl und auch weil wir so sind, wie wir nun einmal sind. Die wichtigen Menschen verzeihen uns unseren Egoismus, nicht zuletzt, weil es irgendwo allen so geht.
Und Gott setzt noch einen drauf: seine Liebe und Gnade sind so unendlich groß, dass er selbst Mensch geworden und für uns gestorben ist, um uns zu erlösen – obwohl wir schreckliche Sünder sind. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16) Das sollten wir immer im Hinterkopf haben, wenn wir versuchen, es besser zu machen. Wir können nicht von uns aus gerecht sein, das liegt allein in Gottes Hand.
Ein Beitrag von Lätizia Lenke, Bezirksjugendvertretervertreterin (BJVV) in der Lausitz
In einer früheren Version des Beitrags wurde das Zitat fälschlicherweise mit 1. Johannes 4,9-10 ausgewiesen. Wir bitten dies zu entschuldigen.