Alle Jahre wieder
Da steht er! Mitten in der Bahnhofshalle. Groß ist er! Sehr groß sogar. Und eigentlich ist er nicht zu übersehen. Mit seinen großen goldenen Kugeln und seinen weißen Bändern steht er mittendrin, der Weihnachtsbaum im Nürnberger Hauptbahnhof. Eigentlich ist er nicht zu übersehen. Und übersehen wird er ja offensichtlich auch nicht. Es rennt schließlich niemand dagegen. Er ist da und er wird wahrgenommen, als würde er da hingehören. Als würde jeder und jede wissen, dass er da ist. Wie jedes Jahr! Und wahrscheinlich ist auch noch nie jemand dagegen gerannt. Obwohl…in Zeiten der Smartphones kann ich das nicht wirklich ausschließen.
Da steht er! Mitten in der Bahnhofshalle. Groß ist er! Und irgendwie wird er wahrgenommen. Aber…niemand sieht ihn an! Alle rennen vorbei und niemand bleibt stehen! Niemand sieht sich den Baum an. Ob ihn jemand beschreiben könnte?
Da liegt er! Mitten in der Welt, in einem Stall, in einer Krippe! Klein ist er! Sehr klein sogar! Eigentlich ist er kaum zu sehen. Mit seinen kleinen Händchen und Füßchen liegt er mittendrin, der Heiland dieser Welt.
Eigentlich ist leicht zu übersehen! Damals schon! Heute noch mehr! Heute geht er unter in dem Weihnachtstrubel! Still und kaum wahrzunehmen, wie der Weihnachtsbaum im Nürnberger Hauptbahnhof. Zwischen dem Lärm der Menschen in den Innenstädten und auf den Weihnachtsmärkten, zwischen den unaufhörlich erklingenden Weihnachtssongs und zwischen den Leuchtreklamen und der weihnachtlichen Straßenbeleuchtung.
Da liegt er! Klein ist er. Aber irgendwie wird er ja trotzdem wahrgenommen. Aber…niemand sieht ihn an! Alle rennen und niemand bleibt stehen! Ob jemand beschreiben könnte, wer er ist?
Und damals, vor 2000 Jahren! Stille Nacht? Zuerst schon! Aber dann gings ab! Die himmlischen Heerscharen! Strahlend mitten in der Nacht! Und sie lobten Gott! Laut! Und herrlich! Mit dem ersten Weihnachtssong ever! Und ein großer Stern als Leuchtreklame stand über dem Stall und wies allen den Weg.
Seht her! Hört her! Kommt her! Etwas Großartiges ist geschehen! Gott selbst ist in unsere Welt gekommen. Er ist hier mitten unter uns!
Und auch, wenn die Musik und die Beleuchtung heutzutage vielleicht nicht unbedingt auf dieses kleine Kind in der Krippe hinweisen wollen, so tun sie es aber ja doch. Dort vor 2000 Jahren hat das alles seinen Ursprung und seinen guten Grund! Für mich ist die Weihnachtsbeleuchtung an den Häusern und in den Städten die Fortsetzung des Leuchtens der Engel und des Sterns. Für mich sind die Weihnachtslieder, ist jedes „All I want for christmas…“ ein Einstimmen in den Lobgesang der himmlischen Heerscharen.
Seht auf, hört hin, erhebt eure Häupter! Freut euch an dem, was ihr seht und hört!! Gott kommt in diese Welt! Gott kommt zu uns!! Euch ist der Heiland geboren! Das gilt! Und das lasst uns feiern! So, wie vor 2000 Jahren, so in diesem Jahr, im nächsten Jahr, alle Jahre wieder!
Ein Beitrag von Karsten ‚Ernie‘ Schreiner, Hauptjugendreferent der SELK