„Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.“
Ich habe euch heute dieses kurze Lied mitgebracht, vielleicht kennt es ja der ein oder andere. Mir kommen beim Lesen des Textes sofort die Melodie und die Erinnerungen an die Monbachtalfreizeit, eine Kinderfreizeit aus dem Süden, in den Kopf. Ich sehe den dämmrigen Andachtsraum am Abend, der nur von Kerzenlicht erhellt ist, die vielen Kinder und Teamer, die beisammensitzen und von den Aktivitäten und Erlebnissen des Tages abgekämpft und müde sind. Ich nehme das Gemeinschaftsgefühl der Freizeit und der Einheit als Christen wahr. Dieses Lied war abends immer unsere Einstimmung auf die Andacht. Meistens wurde es schon angestimmt bevor überhaupt alle da waren und einfach in Dauerschleife gesungen bis alle eingestimmt hatten und Ruhe eingekehrt war.
Für mich passt dieses Lied aber nicht nur zur Freizeit, sondern auch sehr gut in die Adventszeit – überall werden Kerzen ausgepackt und abends macht man es sich bei einem warmen Getränk und Kerzenschein gemütlich. Zumindest nehme ich mir das immer wieder vor und meistens klappt es auch.
Eine Kerze, so klein sie auch ist, kann einen ganzen Raum ausfüllen. So wie Jesus klein und verwundbar in diese Welt gekommen ist und doch die ganze Welt erfüllt – in jedem von uns wohnt, wenn wir es zulassen. In diesem kurzen Lied steckt aber noch so viel mehr. Beim Nachdenken über den Text habe ich zum ersten Mal den Zuspruch an jeden einzelnen bewusst wahrgenommen „Fürchte dich nicht“. Wie ich finde, gerade in dieser Zeit ein wichtiger Zuspruch. In den Zeiten, in denen Menschen Angst um ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Liebsten haben; in denen Furcht vor Terroranschlägen herrscht; in denen Menschen ihre Heimat verlassen, da sie dort nicht mehr frei von Furcht leben können oder keine Perspektive haben. Zeiten, in denen Menschen in Ungewissheit leben, was die Zukunft für sie bringen wird. Jesus Christus spricht zu dir: „Fürchte dich nicht“ und „In der Welt habt ihr Angst, aber ich habe die Welt überwunden“.
Jesus Christus – Licht der Welt – kam ganz unscheinbar und klein auf diese Welt und unsere Lebensgeschichte mit IHM beginnt. – In Gottes Namen fangen wir an.
„Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.“
Ein Beitrag von Julia Beisel, Bezirksjugendvertreterin in Süddeutschland