Aufwendig? Auswendig!
Diesmal ging es im Jugendkreis schon im September los. „So früh!?“, meine Raffi, „wer ist denn auf die Idee gekommen!?“
„Wir feiern Advent“, stand auf dem Programm. Aber es ging natürlich nicht darum, vorzeitig einen mehrkerzigen Adventskranz bereitzustellen und Weihnachtsgebäck mitzubringen. Es ging auch nicht um Vorbereitungen für die gemeindliche Adventsfeier, wo alle Jahr wieder gerne ein Beitrag des Jugendkreises willkommen war. „Wie kann meine ganz persönliche Adventszeit aussehen?“ – So lautet vielmehr die Frage hinter dem Thema.
Die Gesprächsrunde wollte aber nicht so richtig in Gang kommen. Nicht wenige konnten nicht viel mit der Frage anfangen. Andere meinten, es könne doch einfach so laufen wie immer. Irgendwie kam das Thema dann aber doch darauf, wie das denn wohl aussehen könnte, die Adventszeit irgendwie mal anders und bewusst(er) zu erleben – und als Kontrast zu anderen Zeiten, ohne dass es zu aufwendig würde.
„Wenn schon nicht aufwendig, dann vielleicht auswendig“, wortspielte Mia, und spann von daher einen Faden: „Wie wäre es, wenn wir uns vornehmen würden, in jeder der vier Adventswochen zwei oder drei Bibelworte auswendig zu lernen, zum Beispiel aus den Psalmen oder die Tauf- und Konfirmationssprüche von uns.“ Zwischen „Doof, ist ja wieder im Konfer!“, „Was soll das bringen!?“ und „Gute Idee, lass uns das doch einfach mal versuchen!“ verlief das nun ziemlich lebendige Gespräch. Und wo sie nun mal im Raum stand, ließ sich die Idee auch nicht mehr wirklich ignorieren. Klar war, dass so etwas immer freiwillig bleiben muss und keinen Stress verursachen darf. Schön wäre ein Angebot zur Auswahl der Bibelworte, zur Umsetzung der Idee im persönlichen Leben und zu einer kleinen Austauschrunde im Jugendkreis, von der alle etwas haben könnten, die die mitmachen, und die, die ihre Adventszeit lieber „ohne“ gestalten.
„So etwas müsste natürlich irgendwie vorbereitet werden“, gab Bjarne zu bedenken – und augenzwinkernd reagierte Hanna: „Darum das Thema ja auch schon im September!“
Ein Beitrag von Kirchenrat Pfr. Michael Schätzel