Was es für mich bedeutet, dass Jesus der Christus ist
Wir führen in unserem Wohnheim mit potentiellen neuen Bewohnern immer Kennenlerngespräche und ich habe da eine interessante Beobachtung gemacht: auf die Frage, wohin sie gerne in der Zeit reisen würden, antworten internationale Bewerber öfter als andere: in die Zukunft.
Das hat mich nachdenklich gemacht, was ich mir eigentlich für die Zukunft erhoffe – und damit meine ich weniger meine persönliche Zukunft als die unserer Gesellschaft oder vielleicht sogar der ganzen Menschheit. Da spüre ich in mir drin sehr viel Pessimismus und ich habe das Gefühl, dass es in meinem Umfeld vielen so geht.
Hin und wieder hilft mir da mein Glaube. Ich möchte das Versprechen Gottes, die Welt zu erlösen, nicht so verstehen, als ginge es dabei nur darum, dass wir persönlich nach unserem Tod oder die Welt irgendwann mal in einen Zustand der Gerechtigkeit kämen, und wir uns bis dahin halt irgendwie durchschlagen müssen. Lieber möchte ich das als ganz konkrete Utopie lesen, wie diese Welt aussehen kann. Aus der Vergangenheit lernend (und dafür sollte sie schon gut sein), scheint es gefährlich, diese Hoffnung an eine bestimmte politische Theorie zu knüpfen – aber sollten wir die Hoffnung an sich deshalb aufgeben?
Ein Beitrag von Daniel Leube, Gemeindeglied der Erlöserkirchengemeinde in Düsseldorf