Das diesjährige Pfingstcamp des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) war in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Vor 30 Jahren fand es das erste Mal im Garten der Gemeinde in Greifswald statt, damals noch als Treffen von Jugendlichen aus der DDR, hauptsächlich aus Berlin und der Region um Greifswald. Da später in diesem Jahr die Berliner Mauer fiel, war schon das zweite Pfingstcamp ein Jahr später, ein gemeinsames der „Wessis“ und „Ossis“. Es war allerdings, so der in diesem Jahr anwesende Gründungsvater Pastor i.R. Albrecht Adam (Berlin), auch ein wenig aus der Not geboren. Denn die sehr unterschiedlich tickenden Jugendlichen zusammenzuführen, stellte sich als echte Aufgabe dar. So scheiterte z.B. ein gemeinsamer Jugendkreis in Berlin zuerst an den doch sehr unterschiedlichen Vorstellungen von dem, was ein Jugendkreis sein sollte. Doch das Pfingstcamp schaffte es, diese Unterschiede bedeutungsärmer zu machen und begann damit seinen „Siegeszug“ im Bezirk Berlin-Brandenburg. Inzwischen ist das Pfingstcamp schon seit vielen Jahren die am besten frequentierte Jugendveranstaltung im Bezirk.
Die über 50 Teilnehmenden genossen weitgehend schönes Frühsommerwetter mit einer Bibelarbeit zu bildhaften Bibelgeschichten (Schöpfung, Arche Noah, Jona, David und Goliath, Speisung der 5000) und deren Bedeutung über die Bilder hinaus für das heutige Leben. Mit viel Chillen im Garten, Kreativ-Workshops, lecker Essen, Sport, der abendlichen Dank-Bar, Ostseestrand und Anbaden, Lagerfeuer, Andachten und Pfingstgottesdiensten war die Zeit gut gefüllt.
Unter den Teilnehmenden waren auch einige Konfirmanden. Für sie war die ab diesem Jahr modifizierte Mitarbeit des Jugendmitarbeitergremiums (JuMiG) bei der Bizirkskonfirmandenfreizeit der Türöffner und weckte Lust auf weitere Erlebnisse in der Jugendarbeit. Zitat einer 12-jähigen Konfirmandin: „Kann man auch schon vor der Konfirmation ins JuMiG?“ – Danke ans JuMiG aus Hessen-Nord, Ihr ward quasi das Modell!
Die bewährte Zusammenarbeit des JuMiG mit ihrem Bezirksjugendvertreter Tristan Liebert, Jugendkoordinator Norbert Schulz und auch Kantor Georg Mogwitz, bildete das Gerüst, an dem sich einmal mehr eine segensreiche und für die meisten Teilnehmenden erfüllte Zeit erleben ließ – raus aus dem Alltag, dem Konkurrenzdruck, der Terminflut, hin zu einer entspannten Entschleunigung und durch die Handy-Challenge sogar weitgehend digitalarmen Kommunikation.
Und der Rasen hat sich bis zum nächsten Jahr dann auch wieder erholt…