Am vergangenen Wochenende fanden hessische BezirksJugendTage der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Usenborn statt. Die BezirksJugendTage wurden von den beiden Kirchenbezirken Hessen-Nord und Hessen-Süd der SELK gemeinsam organisiert und veranstaltet. Unter dem Motto „Verstehst du auch, was du da singst?“ versammelten sich rund 60 Jugendliche aus ganz Hessen, um sich mit eben dieser Frage zu beschäftigen und das Wochenende zusammen zu verbringen. Neben Andachten und Singen erarbeiteten sie in mehreren Workshops die Bedeutung von Kirchenliedern und ließen dabei auch in musikalischen Workshops mit Bläserinnen, Bläsern und Band Gottes Lob erklingen.
Ein Workshop behandelte das neue Gesangbuch und den künftigen vierten Band des SELK-Jugendliederwerks „Komm und sing. Come on and sing“ (CoSi). Was qualifiziert ein Lied für das neue Gesangbuch? Nach welchen Kriterien wird entschieden? Was wird noch alles neu oder verändert? Oder auch: Was bleibt gleich? Diese und viele weitere Fragen wurden in dem ersten Workshop beantwortet.
Ein weiterer Workshop setzte sich dann mit einigen ausgewählten Liedern aus beiden Liederwerken inhaltlich auseinander. Es ging nicht darum, das neue Gesangbuch gegen das CoSi abzuwägen und zu sagen, welches besser sei, sondern es ging darum, Stärken und auch Schwächen der jeweiligen Bücher herauszuarbeiten und zu verstehen, was da eigentlich gesungen wird. So wurden die Themen „Sünde, Passion, Tod“ und „Lobpreis, Dank“ exemplarisch an Liedern behandelt. Es fiel beispielsweise auf, dass das neue Gesangbuch ein viel breiteres Angebot an Liedern zum Thema „Sünde, Passion und Tod“ hat, während das CoSi wiederum eine größere Auswahl zum Thema „Lobpreis und Dank“ anbietet. Dies sei jedoch lediglich eine Aussage über die Quantität, nicht über die Qualität der Lieder, hieß es.
Generell wurden die Jugendlichen an diesem Wochenende dazu angeleitet, bewusster auf die Texte der Lieder zu achten, die sie mitsingen. Die Musik ist wichtig, sollte aber bei „christlichen“ Liedern, wie sie in den Kirchengemeinden gesungen werden, dem Text untergeordnet sein und ihm „dienen“, denn schließlich ist es der Text eines Liedes, der ein „christliches“ Lied von einem Volkslied oder einem anderen Lied unterscheidet.
Doch auch Spiel und Spaß sollten nicht zu kurz kommen: So wurde trotz des schlechten Wetters ein Grillabend mit einer spontanen Fußballpartie auf die Beine gestellt.
Der Abschlussgottesdienst, der von SELK-Hauptjugendpastor Henning Scharff (Homberg/Efze) geleitet und von den Jugendlichen gestaltet wurde, griff das Motto des Wochenendes auf, denn der Predigttext „Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen“ bedurfte durchaus der Erklärung. Diese entfaltete sich in den vielen Liedern des musikalischen Gottesdienstes, der durch eine Jugendband und einen Posaunenchor, der nur aus Jugendlichen bestand, begleitet wurde.
Den Abschluss des Wochenendes bildete ein gemeinsames Mittagessen der Jugendlichen mit der Gemeinde im dörflichen Bürgerhaus, bei dem reichlich Gelegenheit zum Austausch bestand.