Das Jugendwerk der SELK
Selbst bestimmen statt nur mitbestimmen
Die Jugendarbeit der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) lebt vom Engagement ehrenamtlich tätiger junger Menschen. Das ganze Jugendwerk hat mit dem Hauptjugendpastor und der Büroleitung nur eineinhalb Personalstellen. Logisch, dass es da auf jede einzelne und jeden einzelnen ankommt.
So unterschiedlich wie die Kirchengemeinden der SELK sind, so unterschiedlich ist auch die Jugendarbeit. Manchmal ist es möglich, dass Jugendliche in großen Gruppen wöchentlich zusammenkommen und aktiv am Gemeindeleben teilnehmen. An anderen Orten, wo die Gemeindeglieder stark in der Diaspora leben, finden monatliche Treffs am Wochenende statt. Viel zu oft gibt es aber leider auch gar keine feste Gruppe in der Gemeinde, weil die wenigen jugendlichen Gemeindeglieder zu selten zusammenkommen können. Entsprechend unterschiedlich wie die Zusammensetzung ist auch die Leitung. Manchmal leitet der Gemeindepfarrer den Jugendkreis, in einigen Gemeinden gibt es „junge Erwachsene“, die sich dafür einsetzen, in den meisten Jugendkreisen leiten Jugendliche (oft im Team) den Jugendkreis selber.
Große Bedeutung hat die Jugendarbeit auf der Ebene der Kirchenbezirke. Gerade dort, wo es in den Gemeinden nur kleine Jugendgruppen gibt, ist die Kirchenbezirksarbeit wichtig für das Erleben von Kirche. Ein oder zwei Jugendliche aus jeder Gemeinde kommen zum Jugendmitarbeitergremium (JuMiG) des Kirchenbezirkes. Das JuMiG plant und verantwortet die überregionale Jugendarbeit. In allen Bezirken finden etwa drei- bis sechsmal im Jahr Bezirksjugendtage statt. Außerdem organisiert das JuMiG Mitarbeiterschulungen und vertritt die Jugendarbeit vor Synoden und Pfarrkonventen. Sprecher des JuMiG ist der Bezirksjugendvertreter bzw. die Bezirksjugendvertreterin (BJV). In jedem Bezirk gibt es idealerweise auch einen Bezirksjugendpastor (JuPa). Der übernimmt neben seiner Gemeindearbeit besondere Verantwortung für die Jugendarbeit im Bezirk und gestaltet mit dem JuMiG diese Arbeit. Diese Aufgabe kann auch an einen Bezirksjugendkoordinator (JuKo) delegiert werden. Dieser arbeitet ehrenamtlich.
Bundesweit kommen die Bezirksjugendvertreterinnen und –vertreter und die Bezirksjugendpastoren zweimal jährlich zur Jugendkammer zusammen. Die Jugendkammer vertritt die Jugend auf gesamtkirchlicher Ebene sowie gegenüber anderen bundeszentralen Einrichtungen und Verbänden. Auf der bundesweiten Ebene lädt das Jugendwerk jährlich im Frühjahr zum Lutherischen Jugendkongress ein, einer Fortbildung für alle, die Jugendarbeit gestalten wollen (www.jugendkongress.org). Und im Herbst wird das Jugendfestival durchgeführt, zu dem alle Jugendlichen eingeladen sind (www.jufe.org). Hinzu kommen besondere Projekte, wie etwa die Mitwirkung bei Evangelischen Kirchentagen. Vorbereitet werden diese Veranstaltungen jeweils von einer eigenen Arbeitsgruppe.
Einen weiteren Schwerpunkt auf Bundesebene bildet die Freizeitarbeit. Sie ist über freizeitfieber organisiert, dem Netzwerk für Kinder- und Jugendreisen in der SELK (www.freizeitfieber.de). Sie ermöglicht einen internationalen Austausch, vor allem mit den europäischen Nachbarländern und der USA.